Auf dem Foto ‘Natanel’ geht es um Männlichkeit und Weiblichkeit, um den schmalen Grat zwischen ‘Kultur’ und Animalismus.
Eine männliche Figur schaut uns über die Schulter an, was man als weibliche Erscheinung und Körpersprache artikulieren könnte; sein Hemd ist eng und seine Lippen leicht geöffnet.
Im Widerspruch dazu sind Natanels lange gefiederte Koteletten und Gesichtsbehaarung ein Kennzeichen für ihn als einen religiösen jüdischen Mann.
Im Laufe der Geschichte waren “Haarpraktiken” eine wichtige Komponente bei der Formulierung von Gruppen- und Selbstidentität und bei der Erklärung des eigenen Status in der Gemeinschaft. Materialien und Stile wurden von der Natur inspiriert. Die Federkrone der amerikanischen Ureinwohner oder die Mohawk-Frisur der Punk-Subkultur sind solche bekannten Beispiele.
‘Natanel’ bietet das Potenzial, die binäre Geschlechterstruktur zu untergraben und die Grenze zwischen Mensch und Tier in Frage zu stellen.
Da mich die menschlichen männlichen Verhaltenskodizes, die für die Wild-/Tierwelt gezeichnet werden, faszinieren, wird sie in meiner Arbeit sehr präsent – Frisur und Federn.
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